Schachbrettsteine der Oder-Warthe-Region
Schachbrettsteine an mittelalterlichen Kirchen in der Oder-Warthe-Region
Wer durch die Oder-Warthe-Region reist, wird bewusst oder unbewusst den Schachbrettsteinen an Feldsteinkirchen begegnen. Herkunft und Bedeutung sind unbekannt, ebenso die Erbauer der mittelalterlichen Kirchen.
Schachbrettsteine wurden nur eine relativ kurze Zeit verwendet und sie treten nicht europaweit auf. Man findet sie gehäuft in Nordjütland, vereinzelt in Südschweden und Südnorwegen an Granitquaderkirchen.
In Mitteleuropa befinden sich solche Kirchen vorwiegend beiderseits der Oder, der Warthe, der Spree und der Schwarzen Elster in der Niederlausitz.
Aufgrund der Häufung in Nordjütland wird angenommen, dass sich die Schachbrettsteine über Baumeister und Bauhandwerker, welche von Kirchenbaustelle zu Kirchenbaustelle zogen, dieses Element auf ihrer Wanderschaft verbreiteten. Ursprünglich verbaut wurden diese Steine im Bereich von Portalen und Fenstern sowie an Gebäudeecken. Durch nachträgliche Umbauten kann die Lage verändert worden sein.
Ihre Bedeutung konnte bisher nicht geklärt werden. Es gibt keinerlei schriftliche Belege zu den Schachbrettsteinen. Eine Deutung geht dahin, dass der Teufel mit den Menschen Schach spielt, und wer sich nicht schnell bekehrt, dem wird die Seele mit Matt geraubt. Somit könnten die Steine als Abwehrsymbol eine Bedeutung gehabt haben.
Die Schachbrettsteine haben das Mittelalter überdauert, einige wurden zu geputzt und wiederentdeckt. Dieses einzigartige Detail an mittelalterlichen Kirchen gilt es zu entdecken, bewahren und zu schützen.
Das EU-geförderte KPF-Projekt wurde zusammen mit der Gemeinde Slonsk durchgeführt. Im Rahmen eines Fachforums wurde die Entstehung und Deutung beraten. Als Ergebnis wurde eine touristische Broschüre und ein touristischer Flyer erstellt.