Schweizerhaus Seelow
Das Schweizerhaus Seelow befindet sich im östlichen Teil der Kreisstadt Seelow, direkt am Hang zum Oderland und ist über die ehemalige Bundesstraße 1 erreichbar. Die Gedenkstätte Seelower Höhen ist in unmittelbarer Nähe. Die Geschichte des Areals Schweizerhaus begann 1838, als es erstmalig im Grundbuch der Stadt Seelow erwähnt wurde.
Die Familie Weinandt eröffnete 1854 das neu erbaute Ausflugslokal „Schweizerhaus“. Der Restaurateur J. Thiele übernahm im Frühjahr 1885 das Gelände und erweiterte das Schweizerhaus in den kommenden Jahren zu einem modernen Gaststättenbetrieb. Im Mai 1919 kaufte der Berliner Bankier Hugo Simon das Ausflugslokal.
Das erworbene Areal sollte zu einem Mustergut mit verschiedenen Produktionsbereichen entwickelt werden.
So entstanden ein landwirtschaftlicher Bereich, ein Edelobst- und Pflanzenanbau, eine Geflügelfarm und eine Kaninchenzucht. Für die einzelnen Bereiche wurden neue Gebäude errichtet. Es entstanden der Nachbau von
Goethes Weimarer Gartenhaus, eine Orangerie, Wohnhäuser und ein Bienenhaus. Für die eigene Stromversorgung errichtete man ein Transformatorenhaus mit Rundgang. Auf dem weit reichenden Gelände vor dem Schweizerhaus entstand eine öffentliche Parkanlage mit einer Vielzahl an Skulpturen, Brunnen und Blumenbeeten.
So entwickelte sich das Areal zu einem in Brandenburg einzigartigen Mustergut.
1933 wurde das Areal vom Preußischen Staat beschlagnahmt.
Im Zuge der Bodenreform wurde das Gut als VEG Gartenbau Seelow weitergeführt. 2010 kaufte die Stadt Seelow das Areal und der Heimatverein begann mit der Umsetzung seines Konzeptes. Dieses beinhaltet, das das einstige Mustergut von gärtnerischer und künstlerischer Schönheit, welches heute in der Denkmalliste Brandenburgs steht, zu revitalisieren. Es betrifft vorrangig den gärtnerischen Teil. Ein weiteres Ziel ist es, die schwer beschädigten Gebäude, soweit finanziell möglich, denkmalschutzgerecht zu sanieren bzw. teilweise wieder aufzubauen.
Heimatverein Schweizerhaus Seelow e.V.
Die Türen des Schweizerhauses öffnen sich für interessierte Besucher vorerst nur zu festgelegten Terminen, die sie unter www.heimatverein-seelow.de finden.
„Der Esel von Seelow“ der Bildhauerin Renée Sintenis ist zurück
Der Berliner Bankier und Kunstmäzen Hugo Simon kaufte 1919 das ehemalige Ausflugslokal „Schweizerhaus“ in Seelow und errichtete dort ein landwirtschaftliches Mustergut mit Geflügelzucht, sowie Obst- und Gemüse-anbau. Zum Gut gehörte ein großer öffentlicher Park, den er mit Skulpturen und Plastiken, von namenhaften Künstlern der Weimarer Republik, schmückte. 1927 ließ er sich, von der Berliner Bildhauerin Renée Sintenis, einen Esel aus Bronze entwerfen, den er später auf einer hohen Säule im Park ausstellte. Diese Skulptur heißt seitdem „Der Esel von Seelow“.